Der Löwenzahn ist uns als Pusteblume seit unserer frühen Kindheit gut bekannt.

Diese ausdauernde, krautige Pflanze ist fast überall anzutreffen wo der Wind die kleinen Samen mit ihren fallschirmartigen Anhängsel hinzutragen vermag. Von April bis Mai sind Wiesen und Felder übersät mit den strahlend gelben Blüten.

Durch seine Anpassungsfähigkeit ist der Löwenzahn für manchen Gärtner oder Rasenliebhaber zum lästigen Unkraut mutiert. Doch damit tut man ihm höchst Unrecht, da er für den Menschen sehr vielseitig nutzbar ist.

Er ist beliebt, sowohl bei den Bauern als nahrhafte Futterpflanze, wie auch in der Küche als vitaminreiches Frühlingsgemüse. Als Salat, für Suppen oder Gemüse erntet man die jungen Blätter, aus den Blüten stellt man mit Zucker süßen Sirup her, und auch die Wurzel wird als Kaffeeersatz genutzt.

Der Löwenzahn ist ein traditionelles, pflanzliches Arzneimittel und findet vor allem bei Frühjahrskuren Anwendung. Verwendet wird die ganze Pflanze. Er regt die Tätigkeit von Leber und Nieren an, übt einen günstigen Einfluss auf das Bindegewebe aus und fördert die Ausscheidung. Dadurch wird die Heilwirkung bei Rheuma und Gicht gefördert. Weiterst wirkt er appetitanregend, harntreibend und verdauungsfördernd. Im Allgemeinen wird dem Löwenzahn eine stärkende Wirkung nachgesagt.

Auch sein russischer Verwandter (Taraxacum kok-saghyz) wird seit den 1930iger Jahren als Kautschukersatz genutzt. Außerdem beinhaltet er ebenso Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe, ein Phenolcarbonsäurederivat (Taraxosid), Triterpene und Inulin. Dadurch stellt der russische Löwenzahn ein Interesse für die pharmazeutische Industrie dar.

Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften wird der Löwenzahn seit einiger Zeit auch für die Krebstherapie erforscht. Laufende Studien zeigen eine positive Wirkung bei verschiedenen Krebsarten wie Leukämie, Brustkrebs, Prostatakrebs und Leberzellenkrebs. Mittlerweile gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass Löwenzahn das Tumorwachstum und die invasive Ausbreitung von verschiedenen Krebszellen unterdrückt.

Löwenzahn – Balsam

1 Handvoll Löwenzahnblüten
200 ml Olivenöl
20 – 25 g Bienenwachs
20 g Lanolin
6 Tropfen äth. Palmarosa Öl

Die Löwenzahnblüten werden frisch gesammelt und gut zerteilt. Bevor man einen Ölauszug damit macht, sollte

man sie etwas antrocknen lassen, sodass die Feuchtigkeit in den Blüten wie auch die Insekten entweichen können. Anschließend setzt man die Blüten im Olivenöl an und lässt sie über Nacht ziehen.

Am nächsten Tag lässt man den Ansatz noch in der Wärme bei ca. 70 – 80°C mehrere Stunden ausziehen. Anschließend wird abfiltriert. Das Löwenzahnöl wird erneut auf 70°C erwärmt und das Bienenwachs wie auch das Lanolin werden vorsichtig eingerührt bis sie geschmolzen sind. Dann wird der noch flüssige Balsam von der Hitze genommen. Zum Schluss rührt man das ätherische Öl ein. Der fertige Balsam wird noch warm in Braunglastigel abgefüllt. Ich wünsche gutes Gelingen!

Der Balsam kann bei Hautirritationen und Reizungen angewendet werden. Ich liebe ihn auch als Lippenbalsam.

kandierter Löwenzahn:

Frische Löwenzahnwurzel gut reinigen und in kleine Würfel schneiden. Auf 300 g gewürfelte Löwenzahnwurzel nimmt man ca. 350 g Zucker, den Zucker mit ca. 300 ml Wasser aufkochen, die Wurzeln hinzufügen und ca. 1h Stunde köcheln lassen. Dabei immer wieder rühren. Das Wasser in der Zuckerlösung wird langsam reduziert und die Wurzeln werden weich und geben auch sehr viel Aroma an die Zuckerlösung ab.  Anschließend die fertigen Wurzeln mit einem Sieblöffel herausnehmen, auf ein Backblech geben und in Feinkristallzucker wälzen, sodass sie schön mit Zucker bedeckt sind. Anschließend trocknen lassen. Hierbei habe ich im Backrohr etwas nachgeholfen und das ganze bei ca. 80°C nochmal eine Stunde trocken lassen und die fertigen kandierten Löwenzahnwurzeln anschließend in ein Glas abgefüllt. Hat man hier noch Zuckermelasse übrig, kann man diese in eine leckere Löwenzahnmarmelade einarbeiten.

Löwenzahnmarmelade mit Ingwer und Kurkuma:

1/2 Liter Löwenzahnblüten
1/2 Wasser
1/2 kg Gelierzucker
etwas frischen Ingwer und Kurkuma oder wahlweise gepressten Saft von beiden

Die Löwenzahnblüten werden handverlesen und auseinandergezupft. Ich persönlich lasse den grünen Teil dabei,

aber das ist natürlich Geschmacksache. Zusammen mit dem Wasser werden die Löwenzahnblüten aufgekocht und der Gelierzucker wird eingerührt.

Wer frischen Ingwer und Kurkuma verwendet gibt diesen klein geschnitten gleich am Anfang dazu. Ich persönlich bevorzuge hier den Saft aus Direktpressung, da man diesen erst zum Schluss dazu geben kann und so nicht nur das Aroma, sondern auch die guten Inhaltsstoffe erhalten bleiben.

Die Marmelade wird eingekocht bis die Gelierprobe passt. In den letzten Minuten füge ich jeweils vom Ingwersaft sowie vom Kurkumasaft einen kleinen Schluck dazu und rühre ihn gut ein. Die fertige Marmelade wird noch heiß abgefüllt.

Quellen: Das große Buch der Heilpflanzen (ISBN 3-8289-2090-X), Wikipedia, Kooperation Phytopharmaka GbR,

http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/natuerliches-heilen/donna-earnest-pravel/loewenzahn-findet-wissenschaftliche-akzeptanz-als-antioxidans-und-neuartiges-krebsmittel.html

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