Die Malven sind eine weitverbreitete Pflanzengattung aus der Familie der Malvengewächse. Einige der bis zu 30 verschiedenen Arten sind uns als Zierpflanzen aus unseren Gärten bekannt.
Malven sind essbar und werden in der Küche, Kosmetik sowie in der Pflanzenheilkunde verwendet. Hier sind vor allem die wilde Malve (Malva sylvestris) auch große Käsepappel genannt, und die Wegmalve (Malva neglecta) in Verwendung.
In der Küche verwendet man die Blätter und Blüten im Salat, oder gekocht als Gemüse oder in Suppen. Auch die Samen und Wurzeln werden genutzt. Die Blätter enthalten sehr viele Schleimstoffe weshalb sich beim Kochen die Konsistenz der Speisen verändert. Die Blüten werden auch gern in Getränken als Farbstoff zugesetzt.
Malven Knabberkerne:
Malven enthalten neben viel Eiweiß auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Gerstoffe und ätherische Öle sowie zahlreiche Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium und Vitamin C. Die grünen Samenkerne werden geerntet und von ihrer Blatthülle befreit. In etwas Öl geröstet und mit Kräutersalz gewürzt sind sie eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Als besonders leckere Knabbermischung kann man sie auch gut mit anderen Kernen, wie zum Beispiel Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne mischen, oder auch einfach über den Salat streuen.
Verwenden kann man die Samen der Wegmalve ebenso wie die der mauretanischen Malve, welche sich dieses Jahr üppig in meinem Garten tummelt. Auch die Samen vom Eibisch sind geeignet, wobei diese um einiges kleiner sind, aber dennoch ebenso schmackhaft. Geerntet wird, was grün und knackig ist. Zu reife Samen lässt man für die Aussaat im nächsten Jahr, und natürlich bleibt auch ein Teil für die Distelfinken und Meisen, welche sich bis in den späten Herbst über die Samen im Garten freuen.
Aufgrund der reizlindernden Schleimstoffe werden Zubereitungen aus Malvenblüten und Blättern auch in der Heilkunde und Kosmetik verwendet. Eine äußerliche Anwendung findet bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes sowie bei Hauterkrankungen statt. Ich selbst verwende gern ein Mazerat aus Malvenblüten in kosmetischen Zubereitungen wie Cremes und Salben.
Malvenblüten-Badesalz
Ist ein Ölansatz mit Malvenblüten fertig und abfiltriert, so bleiben noch immer die herrlichen Malvenblüten in wertvollem Öl getränkt übrig. Diese muss man nicht unweigerlich wegwerfen. Man kann daraus einen pflegenden Badezusatz zaubern. Dies gilt natürlich auch für andere Blütenansätze. Den filtrierten Rückstand der ölgetränkten Blüten kann man oft noch zu Badesalz oder Peelings weiterverarbeiten. Ich habe beschlossen, sie zu einem blumigen Badesalz weiterzuverarbeiten.
Folgende Zutaten werden dafür benötigt:
500 g Meersalz
Malvenblüten aus dem Ölansatz (Menge nach Bedarf und Geschmack)
5 Tr. Ylang-Ylangöl
5 Tr. Lavendelöl
10 Tr. Bergamotteöl
Bei der Herstellung von Badesalz muss man darauf achten, sauber und trocken zu arbeiten! Ich verwende grobes Meersalz. Die Malvenblüten aus dem Ölansatz sollten gut abgetropft, aber nicht ausgedrückt werden. Da in den Blüten noch genug fettes Öl vom Ansatz enthalten ist, muss kein zusätzliches fettes Öl beigefügt werden.
Bei diesem Rezept werden die ätherischen Öle zuerst den Malvenblüten aus dem Ölansatz beigefügt und gut vermengt. Dies dient dazu, die ätherischen Öle mit dem fetten Öl in den Blüten zu vermischen.
Bei den ätherischen Ölen ist darauf zu achten, dass es sich um naturechte Öle handelt, wenn möglich in Bio-Qualität. Auch sollte man immer die Sicherheitshinweise des Herstellers beachten. Wenn man ein Öl für Kosmetik das erste Mal verwendet, empfiehlt es sich, einen kleinen Verträglichkeitstest auf der Haut durchzuführen. Dazu vermengt man einen Tropfen des Öls mit einem gut verträglichen Hautöl (Olivenöl, Jojobaöl etc.) und trägt es so auf dem Handrücken oder in der Armbeuge auf. Wenn nach einigen Minuten keinerlei Reizungen an dieser Stelle entstehen, ist das Öl gut verträglich und für den Gebrauch als Kosmetik geeignet.
Anschließend werden die duftenden Blüten gut mit dem Meersalz im Mörser verrieben. Sind nun alle Zutaten gut vermengt, füllt man das fertige Malvenblüten – Badesalz in gut verschließbare Gläser ab. Man kann diese nun nach Belieben dekorieren und weiterverschenken, oder selbst ein Bad mit herrlich duftendem Badesalz genießen.
Die Malvenblüten färben das Badewasser in ein wunderbares Blau. Wer stattdessen ein feines Rot haben möchte, braucht dem Badesalz nur etwas Zitronensäure zufügen. Die Farbe der Malve dient auch als Farbindikator und ist im basisch bis neutralem Bereich blau und im sauren Bereich rot. Farbrückstände auf der Badewanne oder auf der Haut sind jedoch nicht zu befürchten. Wer nicht möchte, dass die Malvenblüten im Anschluss den Abfluss verstopfen, setzt entweder ein entsprechendes Sieb beim Abfluss ein, oder gibt das Badesalz vor Gebrauch in ein kleines Stoffsäckchen aus Naturfaser, sodass sich die Blütenblätter nicht im Badewasser verteilen können. Das Badesalz löst sich trotzdem und setzt seine Wirkung frei.
Als Aufguss ist die Malve äußerlich in Form von Umschlägen, Waschungen, zum Gurgeln, für Mundspülungen und als Bad in Verwendung. Aufgrund der reizlindernden und hustenstillenden Wirkung ist sie auch in diversen Brust- und Magentees enthalten.
Zu den anerkannten medizinischen Anwendungen gehören die Anwendung der Blüten bei trockenem Husten sowie bei Reizungen der Mund- Rachen- und Magenschleimhaut. Die Kommission E empfiehlt Malvenblüten und Blätter bei Schleimhautreizungen im Mund und Rachenraum sowie bei trockenem Reizhusten. Traditionell angewendet unterstützen Malvenblüten die Schleimlösung im Bereich der Atemwege. Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen sind keine bekannt.