Der Frühling zieht ins Land und die ersten Veilchen erfreuen unser Auge. m Volksglauben heißt es, das erste Veilchen habe besondere Heilkraft. Wer es findet ist vom Glück gesegnet. Unter Herzog Otto III auch der Glückliche genannt, wurde am Wiener Hof ein rauschendes Frühlingsfest gefeiert, sobald man das erste Veilchen fand. Diese und noch andere Geschichten ranken sich um den kleinen duftenden Frühlingsboten.

Das Veilchen ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Veilchengewächse, von denen weltweit ca. 500 verschiedene Arten bekannt sind. Besonders jetzt im Frühling erfreuen blau-violette Blütenteppiche wieder unsere Herzen. Oft handelt es sich dabei um das Hain-Veilchen, welches in Deutschland von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Blume des Jahres 2002 gewählt wurde.

Obwohl ihm ein markantes Merkmal fehlt, wird es gelegentlich mit dem Duft-Veilchen verwechselt. Dieses ist vor allem für seinen süßen, arttypischen Duft bekannt und wird seit der Antike in unseren Gärten kultiviert.

Das Duftveilchen wird sowohl in der Kosmetik- und Parfümindustrie, wie ebenso in der Küche und Heilkunde verwendet. Der NHV Theophrastus wählte im Jahr 2007 das Duftveilchen zur Heilpflanze des Jahres. Es verfügt über blutfettsenkende und gefäßerweiternde Eigenschaften. Desweiteren werden antibakterielle und krebswidrige Eigenschaften vermutet. Seit der Antike werden Veilchen äußerlich bei Ekzemen eingesetzt.

In der Küche schätzt man das Duftveilchen zum aromatisieren von Süßspeisen und Getränken. Ebenso dienen sie als Dekoration in Salaten und in der kalten Küche. Gerade jetzt im Frühling ziehen viele aus, um für Veilchensirup, Essig, kandierte Veilchen und vieles mehr zu ernten. Dabei sollte man auch immer darauf achten, sorgsam mit den Pflanzen umzugehen und genug für die Bienen übrig zu lassen.

Ein weiterer Vertreter der Veilchenfamilie ist das Stiefmütterchen (Viola tricolor). Dieses zählt zu den traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln und wird äußerlich bei Hautproblemen wie Ekzemen, Akne oder Milchschorf verwendet. Eine Bewertung der Kommission E, des HMPC und der ESCOP liegen vor.

In der Mythologie stehen Veilchen für Demut und Bescheidenheit. So heißt es in einem bekannten Kinderspruch: Sei wie das Veilchen im Moose, bescheiden und rein. Nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein. Ich persönlich freue mich jedes Jahr über die ersten Veilchen in meinem Garten und habe sie eigens angepflanzt.

Auch wenn mich der Duft ebenso betört wie zahlreiche Bienen, verzichte ich hier großteils aufs Ernten und lasse die Blütenpracht den emsigen Honigsammlern. Diese finden zu dieser Jahreszeit noch wenige Blütenpflanzen und sind auf die Frühblüher angewiesen. Außerdem möchte ich natürlich, dass sich die hübsche Blütenpracht weiter im Garten vermehrt. Eine Handvoll fürs Butterbrot oder als Deko auf den Salat sei mir dennoch gegönnt. Denn das Wichtigste im Umgang mit der Natur ist natürlich einerseits die Sorgsamkeit, aber ebenso die persönliche Verbindung und Freude daran. Wir alle sind ebenso Teil der Natur. Nur in diesem Bewußtsein können wir uns wieder mit ihr verbinden und auch einen sorgsamen Umgang leben.

 

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