Es ist Sommer und die Kapuzinerkresse ziert nun wieder unsere Gärten.

Die ursprünglich aus Peru stammende Pflanze rankt und klettert bevorzugt im Halbschatten und bildet gelbe, orange und rote Blüten. Die großen runden Blätter weißen aufgrund ihrer Nanostruktur den sogenannten Lotuseffekt auf, was besonders nach dem Regen gut zu beobachten ist.

Die Kapuzinerkresse ist essbar und in der Küche sehr beliebt. Die Blüten und Blätter mit ihrem frischen, leicht scharfen Geschmack sind eine hervorragende Beigabe zu Salaten und kalten Gerichten. Fein geschnitten frisch aufs Butterbrot ist sie ein leckerer Zwischendurch-Snack. Desweiteren kann man sie in Öl oder Essig ansetzen oder zu Kräutersalz weiterverarbeiten. Die noch grünen Samen dienen eingelegt als Kapernersatz.

Aufgrund der enthaltenen Senfölglykoside verfügt die Kapuzinerkresse über antimikrobielle sowie virustatische Eigenschaften. Desweiteren enthalten sind Polyphenole, Oxalsäure, ätherische Öle und Vitamin C. In der Phytotherapie wird die Kapuzinerkresse zusammen mit Meerrettichwurzel bei entzündlichen Erkrankungen der Bronchien, Nebenhöhlen sowie der ableitenden Harnwege verwendet. Bis jetzt hat sie jedoch noch keine Einstufung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel erhalten. Auch eine Bewertung der Kommission E erfolgte bisher nur für Kombinationspräparate mit Kapuzinerkresse.

Verwendet wird das frische oder getrocknete Kraut als Tee. Wie auch andere Kresse-Arten verliert die Kapuzinerkresse beim Trocknen jedoch jeglichen Geschmack und sehr viel ihrer Wirkung, weshalb ich sie den Sommer über bevorzugt frisch verwende. Zur Haltbarmachung für die Küche habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht mit der Herstellung von Kräuteressig, Pesto oder Kräutersalz.

Für den Kapuzinerkesse-Essig legt man die frischen Blüten in gutem Weißweinessig oder Apfelessig ein. Schon nach kurzer Zeit beginnt der Essig die Farbe der Blüten anzunehmen. Diese muss man nicht unbedingt abfiltrieren sondern kann man bei der Verwendung im Salat einfach mitessen. Bei der Verarbeitung der Blüten ist darauf zu achten, dass sich hinten in den Blüten nicht noch kleine Insekten aufhalten. Dies ist zumindest für jeden zu empfehlen, der seine Zubereitung vegetarisch halten möchte.

Für ein Kräutersalz verwende ich die bunten Blüten besonders gern. Diese werden einfach frisch mit einem guten Meersalz oder Steinsalz im Mörser verrieben und anschließend sanft getrocknet. So kann man auch verschiedenfarbige Kräutersalze herstellen, was als Geschenk besonders dekorativ ist. Für ein Pesto verarbeitet man das ganze Kapuzinerkressekraut zusammen mit Knoblauch, Parmesan, Olivenöl und gemahlenen Pinienkernen. Dies lässt sich hervorragend einfrieren, sodass man auch außerhalb der Saison den frischen Geschmack der Kapuzinerkresse genießen kann.

 Personen mit Magen- oder Darmgeschwüren sollten auf die Kapuzinerkresse verzichten. Die enthaltenen Senfölglycoside können bei empfindlichen Personen Schleimhautreizungen hervorrufen was zu Magenschmerzen, Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen oder weiteren Verdauungsbeschwerden führen kann. Ebenso sollte man beachten, dass die scharf schmeckenden Senfölglycoside für Kinder und Säuglinge nicht geeignet sind. Für eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen derzeit noch keine Untersuchungen auf Unbedenklichkeit vor.

 

http://www.koop-phyto.org/arzneipflanzenlexikon/kapuzinerkresse.php

https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Kapuzinerkresse

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Kapuzinerkresse

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