Der Preiselbeerstrauch zählt zu den Heidegewächsen und ist in den kühleren Regionen Nordeuropas sowie in höher gelegenen Bergregionen zu finden. Preiselbeeren werden schon lange vom Menschen genutzt. Bei Wildsammlung ist allerdings darauf zu achten, dass das Sammeln mit einem Riffel in vielen Regionen verboten ist, da es der Pflanze erheblichen Schaden zufügt.
Preiselbeeren werden mittlerweile auch vom Menschen kultiviert. Oft handelt es sich dabei allerdings um die verwandte Moosbeere, welche auch unter der Bezeichnung „Cranberry“ bekannt ist.
Preiselbeeren werden vielseitig in der Küche genutzt. Meist werden sie zu Kompott oder Marmelade eingekocht. Aber auch als Saft oder Likör sind sie im Handel erhältlich. Die Früchte sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Desweiteren enthalten sie Polyphenole, Proanthocyanidine, Flavonoide und organische Säuren.
Zubereitungen aus Preiselbeeren werden vorbeugend oder auch zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege eingenommen. Die Früchte haben antioxidative, adstringierende, antimikrobielle und antiadhäsive Eigenschaften. Bei übermäßiger Einnahme können sie jedoch Verdauungsprobleme verursachen. Eine mögliche Wirksamkeit bei rheumatischen Beschwerden sowie zur Senkung des Cholesterinspiegels wird derzeit noch untersucht.
Volksmedizinisch werden auch die Blätter der Preiselbeere verwendet. Sie enthalten Arbutin, Phenylglycoside, Gerbstoffe, Flavonoide und Triterpene. Ähnlich wie Bärentraubenblätter werden auch Preiselbeerblätter zur Behandlung von Harnwegsinfektionen verwendet. Dazu wird aus den Blättern ein Teeaufguss bereitet der mehrmals am Tag warm getrunken wird. Eine Einstufung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ist für die Preiselbeere bisher noch nicht erfolgt.
In Studien wurden starke antimikrobielle sowie antioxidative Eigenschaften der Preiselbeere beobachtet. So kann das regelmäßige Trinken von Preiselbeersaft das Risiko einer Harnwegsinfektion stark verringern. Die antimikrobiellen Eigenschaften der Preiselbeere wurden bei verschiedenen Bakterienstämmen getestet. In Versuchen konnte sogar die Anzahl der Bakterien in der Mundhöhle verringert werden. Aufgrund der enthaltenen Antioxidantien ist ebenso eine Wirksamkeit in der Prävention von Herz- Kreislauferkrankungen gegeben. So kann die Preiselbeere maßgeblich zur kardiovaskulären Gesundheit beitragen.
Gerade jetzt im Winter bereite ich gerne ein Kompott aus Preiselbeeren und Apfel. Hier findet ihr mein Rezept:
Preiselbeeren-Kompott mit Apfel und Zimt
500g frische Preiselbeeren
1-2 Äpfel
1 Zimtstange
Zucker nach Geschmack
Wasser
Die Preiselbeeren werden gut gereinigt und alle Stiele entfernt. Die Äpfel werden gewaschen, entkernt und ich Scheiben geschnitten. Anschließend wird das Obst zusammen mit einer Zimtstange und Zucker nach Geschmack in einem Topf mit Wasser aufgefüllt und zu einem schmackhaften Kompott verarbeitet.
Vor allem jetzt zur kalten Jahreszeit passen Preiselbeeren zu vielerlei Gerichten. Das Preiselbeeren-Kompott kann sowohl warm wie auch kalt genossen werden. Es schmeckt auch ganz ausgezeichnet mit einem kleinen Löffel Schlagsahne oben drauf. Ich wünsche guten Appetit.
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11995646
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11273014
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11431298
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21370878
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14992696
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26024018
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31500385
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30818858