Auf den ersten Blick wird der Quittenbaum gerne mit einem Apfel oder Birnenbaum verwechselt, und tatsächlich sind die drei Obstsorten eng miteinander verwandt. Bei der Quitte werden grundsätzlich zwischen den Sorten „Apfelquitte“ und „Birnenquitte“ unterschieden.  Der vermutlich aus dem Kaukasus stammende Obstbaum zählt zu den Kernobstgewächsen und wird auch Quittenapfel, Hesperiden-Apfel oder kydonischer Apfel genannt. Die Bezeichnung bezieht sich auf die griechische Stadt „Kydonia“ auf der Insel Kreta. Erste Nachweise über die Kultivierung reichen bis rund 4000 Jahre zurück.

Als nahrhaftes Lebensmittel wird die Quitte schon seit Großmutters Zeiten in der Küche verwendet. Roh schmeckt die Frucht mehlig und holzig und ist eigentlich nicht für den direkten Verzehr geeignet. Doch verkocht zu Mus, Marmeladen, Saft, Quittenbrot, Quittenkäse, Kompott oder anderen Zubereitungen entfaltet sie ihre volle Süße und einen herrlich fruchtigen Geschmack. Die Frucht ist reich an Schleimstoffen, Ballaststoffen, Pektin und organischen Säuren. Des Weiteren enthält sie viel Vitamin C und Mineralstoffe wie Eisen, Natrium, Kalium, Zink, Kupfer und Mangan.

Die ölhaltigen Samen sowie die pelzige Schale werden gern in der Kosmetik verwendet. Durch Mazeration mit einem kaltgepressten, hautpflegenden Öl werden die enthaltenen Schleimstoffe, Wachse und ätherischen Öle extrahiert. Dieses Öl kann dann zu kosmetischen Zubereitungen wie Cremes, Lotionen, Balsame oder auch Salben weiterverarbeitet werden.

Die Bedeutung der Quitte als Heilmittel war bereits in der Antike bekannt. Die Anwendung erfolgte äußerlich bei Hautentzündungen, leichten Verbrennungen sowie Entzündungen der Schleimhäute. Innerlich wurde die Quitte bei Verdauungsbeschwerden als leichtes Abführmittel sowie als Schleimdroge bei Husten und leichten Erkältungen verwendet. Die Quittensamen werden noch heute volksmedizinisch als Hustenmittel genutzt. Dabei sollte man darauf achten diese nicht zu zerkauen, da ansonsten Amygdalin freigesetzt wird, welches in wässriger Lösung Blausäure abspaltet, was in größeren Mengen toxisch wirkt.

Der durch wässrige Extraktion gewonnene Quittenschleim wird volksmedizinisch als entzündungshemmendes und wundheilendes Mittel verwendet. Getrunken beruhigt er gereizte Schleimhäute und wirkt sich so positiv auf Hals, Rachen, Magen und Darm aus. Äußerlich als Umschlag oder Waschung wird er zur Wundheilung oder bei gereizter Haut verwendet.

In der TCM wird die Quitte dem Funktionskreis Magen, Lunge und Darm zugeordnet. Sie reduziert die Hitze im Körper und wird daher bei Halsentzündungen, Heiserkeit sowie Entzündungen im Magen und Darmtrakt verwendet. Ebenso wirkt sie tonisierend auf die Lunge und findet bei Schleimhauttrockenheit Anwendung. Da sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt, wird die Quitte auch unterstützend bei Arteriosklerose eingesetzt.

Bei Lagerung entfalten die Quitten intensiv ihr fruchtiges Aroma. Bei Zimmertemperatur reifen sie jedoch nach und sind daher nur bedingt lagerfähig. Quittenbäume sind einfach zu kultivieren. Die Ernte erfolgt von September bis November. Auch die kleineren Zierquitten sind essbar und können ähnlich wie die regulären Quitten verarbeitet werden.

 

Weihnachtliche Apfel-Quitten-Marmelade:

1,2 kg Quitten und Äpfel gemischt,
1 Zimtstange,
5-6 Gewürznelken,
¼ L Wasser,
¼ L Rotwein,
1 kg Gelierzucker

Die Zeit der Geschenke rückt näher und Selbstgemachtes ist meist sehr beliebt! Für meine weihnachtliche Apfel-Quitten-Marmelade werden zuerst ca. 1,2 kg Quitten und Äpfel gemischt zu ungefähr gleichen Teilen, gut gereinigt und grob gerieben. Dann fügt man das Wasser hinzu sowie die Zimtstange und die Gewürznelken und bringt das ganze unter mehrmaligem Rühren zum Kochen. Wenn die Quitten sehr mehlig und gehaltvoll sind, kann man ruhig noch einen Schluck Wasser hinzugeben, damit auch nichts anbrennt.

Anschließend rührt man den Gelierzucker und den Rotwein ein und kocht das Ganze zu einer leckeren Marmelade ein. Diese wird zum Schluss noch heiß in vorbereitete Einmachgläser abgefüllt.

Ich wünsche Gutes Gelingen!

 

 

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