In Zeiten des Klimawandels und anderen globalen Krisen setzen immer mehr Menschen auf einheimische Lebensmittel aus der Region, die man, wenn möglich gleich bei den Bauern aus der Nachbarschaft beziehen kann. Die steirische Käferbohne ist eine von zahlreichen einheimischen Produkten, die man sogar selbst im Garten oder am Balkon ziehen kann. Als Kletterpflanze kann man sie gut übers Balkongitter leiten und hat so über den Sommer einen grünen Sichtschutz. Im Garten oder am Feld kann man hier auch nach den Regeln der Permakultur Bohnen und Mais zusammen pflanzen. Während der Mais der Bohnenranke als Kletterhilfe dient, gibt die Bohne an den Boden Stickstoff ab, den der Mais so nötig zum Wachsen braucht.
Käferbohnen sind reich an Eiweiß und Ballaststoffen. Des Weiteren sind Mineralstoffe wie Calcium, Eisen und Natrium sowie Vitamin A und Vitamin C enthalten. Somit ist sie ein wertvoller Bestandteil für eine ausgewogene Ernährung. Käferbohnen enthalten wie auch andere Hülsenfrüchte sogenannte Toxalbumine, welche für den Menschen unbekömmlich sind. Beim Kochen werden diese Verbindungen allerdings denaturiert, sodass sie unbedenklich gegessen werden können. Vor dem Kochen müssen die Käferbohnen über Nacht eingeweicht werden, sodass sie aufquellen. Dadurch wird auch die Kochzeit verkürzt und die Bohnen werden schneller gar. Personen mit empfindlicher Verdauung sollten auch das Einweichwasser einmal wechseln, da hier bereits unbekömmliche Inhaltsstoffe ausgeschwemmt werden.
Die Käferbohne kann vielseitig in der Küche verwendet werden. Am bekanntesten ist der klassische Käferbohnensalat mit frischen Zwiebeln und dem berühmten steirischen Kürbiskernöl. Dazu reicht man frisch gebackenes, knuspriges Bauernbrot. Doch auch als Basis für Aufstriche ist die Käferbohne sehr gut geeignet. Ich habe diesmal einen einfachen Aufstrich aus Käferbohnen mit getrockneten Tomaten bereitet. Hier nun das Rezept:
Ca. 200 g Käferbohnen
Wasser zum Kochen
Salz, Pfeffer, Rosmarin
Getrocknete Tomaten
Olivenöl (oder ein anderes kaltgepresstes Öl nach eigener Wahl)
Die Käferbohnen werden über Nacht in Wasser eingeweicht und am nächsten Tag für ca. 30 Minuten weichgekocht. Manchmal kann die Kochzeit auch etwas länger sein, am besten, man testet kurz, bevor man abgießt, ob die Bohnen auch wirklich schon weich sind. Anschließend lässt man die Bohnen gut abtropfen und gibt sie in eine Rührschüssel. Nun werden die Bohnen mit einem Pürierstab verarbeitet. Dabei fügt man schluckweise Olivenöl oder ein anderes fettes Öl nach eigener Wahl hinzu. Ich verarbeite in meinen Aufstrichen auch gern wertvolle kaltgepresste Öle wie zum Beispiel Traubenkernöl. Auf diese Weise lassen sie sich gut in den Speiseplan einarbeiten.
Auf Basis dieser Grundmasse kann man natürlich verschiedene Aufstrich-Sorten bereiten. Ich habe mich hier für die Geschmacksrichtung: „getrocknete Tomaten“ entschieden, da diese ganz ausgezeichnet mit den Käferbohnen harmonieren. Dafür habe ich einfach 4 bis 5 getrocknete Tomaten der Masse beigefügt, und zusammen mit den Käferbohnen klein püriert. Hier als Tipp: anstatt reinem Olivenöl habe ich hier natürlich das Olivenöl verwendet, in welchem die getrockneten Tomaten eingelegt waren. So bringt man mehr von dem herrlichen Geschmack in den Aufstrich und verwertet gleichzeitig auch das Tomaten-Olivenöl. Wenn man zum Schluss eine schöne streichfähige Masse erhalten hat, schmeckt man noch mit Salz, Pfeffer und getrockneten Kräutern ab. Diese werden nochmal gut eingerührt, und fertig ist der Aufstrich. In einem Glas oder einer verschließbaren Dose ist der Aufstrich im Kühlschrank über mehrere Tage haltbar. Man kann natürlich auch frische Zwiebeln oder Knoblauch mit einarbeiten, muss dabei aber bedenken, dass dies Einfluss auf die Haltbarkeit hat. Daher verwende ich diese erst später, fein geschnitten frisch aufs Brot. Ich wünsche gutes Gelingen!
https://www.bmlrt.gv.at/land/lebensmittel/trad-lebensmittel/spezialkulturen/steir_kaeferbohne.html
http://steirische-kaeferbohne.at/das-ideale-lebensmittel/
https://www.steirerkraft.com/de/getrocknete-kaeferbohnen-kochen-so-gehts/