Nicht nur im Herbst, sondern auch jetzt im Frühling kann man wieder Wurzeln graben.
Zumindest dort, wo die Böden nicht mehr gefroren sind. Da ich nun schon meine Beete für die Aussaat vorbereite, folge ich dabei der Devise: Ernten statt Jäten! Viele der Pflanzen, die wir nun in unseren Beeten jäten, kann man auch gleich mit Kraut und Wurzel weiterverwenden. Das gilt auch für den Spitzwegerich.
Der Spitzwegerich zählt zu den traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln und ist jetzt zur Hustenzeit besonders gefragt. Zubereitungen aus Spitzwegerich finden innere Anwendung bei Katharren der Luftwege, sowie äußerlich bei Entzündungen und kleinen Wunden. Außerdem schmecken frische Spitzwegerichblätter auch ausgezeichnet im Salat.
Alles was ich beim Jäten in den Beeten ernte, wird von mir auch gleich verarbeitet. Zum einen setze ich eine Tinktur an, welche ich später zu Hustenmittel weiterverarbeiten kann. Dafür werden die Spitzwegerichpflanzen mit Kraut und Wurzel gut gereinigt und gewaschen. Anschließend wird alles klein geschnitten und mit einem mindestens 50%igem Alkohol unvergällt angesetzt. Diesen Ansatz lasse ich 4 bis 6 Wochen ziehen. Dann wird der Alkohol abfiltriert und in Braunglasflaschen abgefüllt.
Da Spitzwegerich ja auch in der Küche sehr gesund ist, habe ich diesmal eine Kräutersuppe damit gezaubert. Dazu kann man den oberen Teil der Pflanze verwenden, sowie den dicken Strunk und einen Teil der Hauptwurzel. Die vielen kleinen Haarwurzeln würde ich dafür entfernen, da sie sonst in der Suppe holzig werden. Hier folgt das genaue Rezept:
Spitzwegerich-Frühlingssuppe:
1 Handvoll frische Spitzwegerichpflanzen
2 Kartoffeln
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Lorbeerblatt
Etwas frische Petersilie
Salz/Pfeffer
Etwas Schlagobers
Etwas Öl
Wasser
Die frischen Spitzwegerichpflanzen werden gut gewaschen, und von den kleinen Haarwurzeln befreit. Die übrigen Pflanzenteile werden klein geschnitten. Die Zwiebel wird gewürfelt und in Öl angebraten. Der Knoblauch und die Kartoffeln werden geschält und klein geschnitten. Wenn die Zwiebeln glasig sind, fügt man den Knoblauch, die Kartoffeln, den Spitzwegerich sowie das Lorbeerblatt hinzu und gießt anschließend mit Wasser auf. Nun lässt man die Suppe aufkochen und alles köcheln bis die Gemüse weich geworden sind. Dann wird mit Salz und Pfeffer gewürzt und abgeschmeckt. Zum Schluss kommt noch die frische Petersilie dazu und die Suppe wird mit etwas Schlagobers abgebunden. Am besten schmeckt sie noch heiß mit gerösteten Schwarzbrotwürfeln. Ich wünsche gutes Gelingen!